Dominique Gonzalez-Foerster |
geboren 1965 in Straßburg, FR lebt und arbeitet in Paris, FR Wird analoges Filmmaterial der Kamera entnommen, lässt es sich nicht vermeiden, dass auf Anfang oder Ende des Films Licht, zu viel Licht, fällt. In diesem Moment findet das gesamte Drama zwischen Licht und lichtempfindlichem Medium einen abstrakten Höhepunkt. Die Farben verschwimmen, die Pigmente lösen sich auf, der Film wird ‚weiß‘, durchlässig für das Licht des Projektors. Atomic Park beginnt mit einem solchen Drama, um sofort in ein körniges Schwarz-Weiß zu wechseln, aus dem die Scheinwerfer eines Autos im Halbdunkel und eine Reihe kleiner Unterstände auftauchen, in denen Licht flackert. Mehrmals setzt Dominique Gonzalez-Foerster die abrupte Überbelichtung als gestalterisches Mittel ein. Die folgende Sequenz zeigt den Ort bei Tag. In einer fast ‚weißen‘ Landschaft stehen kleine überdachte Picknicktische, Mülleimer, eine Art Rastplatz im Nirgendwo. Menschen spielen mit einem Ball, eine andere Gruppe mit einem Frisbee. Aus großer Distanz hören wir ihre Geräusche, die plötzlich abbrechen und in das maschinelle Rattern eines Filmprojektors wechseln. [...]
Rainald Schumacher Katalogauszug fast forward 2. The Power of Motion Media Art Sammlung Goetz Herausgeber: Ingvild Goetz und Stephan Urbaschek Ostfildern, Hatje Cantz, 2010 ![]() Dominique Gonzalez-Foerster, Atomic Park, 2003/04 1-Kanal-Videoprojektion, Farbe, Ton Edition 3/5 (+ 1 a. p.) 8' 14" |