Óscar Muñoz |
geboren 1951 in Popayán, CO lebt und arbeitet in Santiago de Cali, CO Die Arbeiten des Kolumbianers Óscar Muñoz thematisieren Vergänglichkeit und die Erinnerung an menschliches Leben. Als Grundlage verwendet Muñoz häufig Porträts von Verstorbenen oder Verschollenen, die er in Anzeigen kolumbianischer Tageszeitungen findet. So wie beispielsweise bei einer Arbeit mit dem Titel Re/ trato aus dem Jahr 2003, in der er nur mit einem Pinsel und Wasser, jedoch ohne Farbe Porträts auf heißen Asphalt malt. Das Wasser beginnt schon während der Entstehung der Bilder zu trocknen, sodass die Porträts nie fertiggestellt werden können und der Künstler wie Sisyphos mit seiner Arbeit immer wieder von Neuem beginnen muss. Die Auflösung oder Zersetzung von Porträts spielt bei der Installation Biografías eine zentrale Rolle. Drei Projektionen mit den Titeln #1, #3, #6 werden auf eine Bodenfläche projiziert, in deren Mitte sich ein kleiner Ausguss aus Metall befindet. Zunächst ist das Abbild vollständig zu sehen, dann beginnt es zu verschwimmen, es verzieht sich, wird fratzenhaft und verschwindet schließlich langsam wie eine zähe Flüssigkeit im Ausguss. [...] Susanne Touw Katalogauszug fast forward 2. The Power of Motion Media Art Sammlung Goetz Herausgeber: Ingvild Goetz und Stephan Urbaschek Ostfildern, Hatje Cantz, 2010 ![]() Óscar Muñoz, Biografías, 2002 3-Kanal-Videoinstallation (Projektionen), Farbe, Ton Edition 3/5 (+ 2 a. p.) 2' 32"-2' 42" |