Fiona Tan |
geboren 1966 in Pekan Baru, ID lebt und arbeitet in Amsterdam, NL, und Berlin, DE Bei eingehender Beschäftigung mit den Werktiteln im Oeuvre von Fiona Tan fällt einem auch bei der Arbeit Slapstick auf, dass sie den Betrachter, ähnlich wie bei ihrer Projektion Saint Sebastian, 2001, auf die falsche Fährte führen. Das Filmgenre ‚Slapstick‘, das man mit großen Namen aus der Stummfilmära wie Charlie Chaplin und Buster Keaton in Verbindung bringt, beruht ebenfalls auf körperbezogenen Aktionen, die ohne Dialog auskommen, einer gewissen Komik jedoch nicht entbehren dürfen. Berühmte Beispiele sind das Stolpern, das Keaton in so gut wie allen seinen Komödien meisterhaft variierte und das auch der Künstler Francis Alÿs in seiner Videoinstallation The Last Clown, 2001, zum Thema gemacht hat. Ebenfalls Slapstick-Klassiker sind das Aus rutschen auf einer Bananenschale oder das Werfen von Torten. In Tans 1-Kanal-Videoinstallation Slapstick, die zu ihren frühesten Arbeiten gehört, zeigt sie im Loop einen Menschen, in diesem Fall sich selbst, wie er aus etwa einem Meter Höhe mit dem Rücken brutal auf den Boden prallt. [...] Katalogauszug fast forward 2. The Power of Motion Media Art Sammlung Goetz Herausgeber: Ingvild Goetz und Stephan Urbaschek Ostfildern, Hatje Cantz, 2010 ![]() Fiona Tan, Slapstick, 1998 1-Kanal-Videoinstallation auf Monitor, Farbe, Ton Edition 1/4 10" Loop ![]() Fiona Tan, Saint Sebastian, 2001 2-Kanal-Videoinstallation mit freihängender Leinwand, Farbe, Ton Edition 4/4 Loop |