Jochen Kuhn ist ein Erzähler. Das ist jedoch nicht metaphorisch zu verstehen in dem Sinne, wie die Werke zahlreicher Künstler oft beschrieben werden: ‚vielsagende Bilder', ‚Bilder, die von selbst sprechen',  ‚Bilderzählungen'. Kuhn, Maler, Rhythmus- und Bewegungsexperte von Filmbildern, hält die Fäden seiner Erzählung mit sicherer Hand; er ‚spricht' in der ersten Person und führt so den Zuschauer auf immer andersartigen Reisen in die Unterwelt. Dort erlebt er in befremdlichen Traumatmosphären verschiedene Abenteuer: verlassene Straßen, karge Häuserblocks, zusammenhanglose Bauten wie vergessene Industriebetriebe, Reste vergangener Zivilisationen, bekannte, aber nicht identifizierbare Orte. Als jugendlicher Auto -  didakt machte sich Kuhn mit dem Super-8-Film vertraut und fand schnell in der knappen Wesentlichkeit des Kurzfilms die geeignete Form für seine unverwechselbaren Geschichten. [...]


Katalogauszug
fast forward 2. The Power of Motion
Media Art Sammlung Goetz
Herausgeber: Ingvild Goetz und Stephan Urbaschek
Ostfildern, Hatje Cantz, 2010

Jochen Kuhn, Das Ei, 1981
1-Kanal-8mm-Film (Farbe, ohne Ton), ca. 6 Min


Jochen Kuhn, Hotel Acapulco, 1987
1-Kanal-35mmFilm (Farbe, Ton), ca. 12 Min