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Hermes Zygott
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Sacred Reality #1, 2008

Der russische Künstler, Poet und Musiker Hermes Zygott hat alte, beschädigte byzantinische Ikonen einer liebevollen Reanimation unterzogen. Der von Walter Benjamin beschriebene Verlust der Aura bezieht sich vor allem auf die originalen Kunstwerke, die vormals zum Kult erhoben, durch die technische Bildreproduktion der Moderne verdrängt wurden. Da Ikonen sich immer schon nur über die Verehrung ihrer Umgebung definieren, versucht Hermes Zygott diese vernachlässigten Modelle technisch re-auratisiert aus der Vergessenheit zurück in das Zentrum der zeitgenössischen Bewunderung zu holen: Auf bunte Leuchtkästen montiert erstrahlen sie nun, in musikalischer Begleitung einer elektronischen Reinterpretation von Monteverdis Vespro della Beata Vergine, in neuem – elektrischen – Licht.

Hermes Zygott, * 1964 in St. Petersburg (ehem. Leningrad, UDSSR),
lebt und arbeitet in Moskau (RUS)


Hermes Zygott
Orthodox XXI Century, 2008
Russian Monstrosities, 2008
Sacred Reality #1, 2008
Lichtkästen, Holzrahmen, Ton
90 x 58 cm, 80 x 40 cm, 68 x 55 cm
Musik: Reinterpretation von Monteverdis
Vespro della Beata Vergine (1610)
Guns P. Holman und Hermes Zygott, 2008
Courtesy RNA Foundation