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Medium Religion / Dokumentarische Installationen / Kölner Zentralmoschee-Debatte
 
zentralmoschee
3D-Visualisierung der geplanten Zentralmoschee in Köln, Stand: Oktober 2008

Die Bebauung des Tempelbergs in Jerusalem spiegelt wie kein anderer Ort die wechselvolle Geschichte von Judentum, Islam und Christentum wider; zugleich ist er, zusammen mit der Stadt Jerusalem, das bekannteste Symbol des andauernden politisch-religiös motivierten Konflikts im Nahen Osten.
Eine ähnliche Verbindung von Religion, Politik und Architektur ist in den vergangenen Monaten auch in Köln zu beobachten. Aus Angst vor einer wachsenden Islamisierung versuchen Bürgerinitiativen dort den geplanten Bau einer Zentralmoschee zu verhindern: Die Moschee wird zur Metapher für allgemeine Angst vor Überfremdung, die verkennt, dass auch der Islam längst zu einem Teil der deutschen Identität geworden ist. Der Kölner Dom, das historische Wahrzeichen der Stadt, ist eine der größten gotischen Kathedralen und von zentraler Bedeutung für die katholische Kirche; er ist aber auch frühes Symbol eines deutschen Nationalbewusstseins, das sich im 19. Jahrhundert herausbildete. Er stellt so den vermeintlich perfekten Antagonisten in der Debatte um den Bau der Zentralmoschee dar, in der Gebetshäuser als Sinnbilder für Weltanschauungen und politische Programmatiken stehen und an denen sich Kulturkämpfe zu entzünden scheinen.

Kölner Zentralmoschee-Debatte
Dokumentarisches Material
(Architekturpläne, Fotografien, Grafiken, Texte)
Courtesy Architekturbüro Paul Böhm,
DITIB/Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V.
und die Bürgerbewegung Pro Köln e.V.