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Paul Chan
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1st Light, 2005

Insbesondere seit 9/11 und dem Irakkrieg wurde Paul Chan in der amerikanischen Kunstwelt wie im politischen Aktivismus zu einer Schlüsselfigur. Als Teil der Serie The 7 Lights beschreibt das computeranimierte Video 1st Light eine Vision der biblischen Entrückung – des Auffahrens der Gläubigen in den Himmel – in Bezug auf den 11. September. In der Bodenprojektion fallen die schattenhaften Silhouetten von Körpern und Alltagsobjekten zu Boden und steigen gleichermaßen gen Himmel auf. Sowohl die Bilder der schwebenden Astronauten von 1969, als auch jene der aus den brennenden Türmen stürzenden Körper werden wachgerufen – ikonische Bilder der Hoffnung und des Grauens, Utopie und Apokalypse fallen ineinander. So steht hinter Chans dekonstruktivistischer Zivilisationskritik auch die Möglichkeit eines unbestimmten Glücks.

Paul Chan, * 1973 in Hong Kong (CN, ehem. GB), lebt und arbeitet in New York (USA)


Paul Chan, 1st Light, 2005
Digitale Videoprojektion (Farbe, ohne Ton)
14 min., Loop
Courtesy of Greene Naftali, New York
Foto: Jean Vong