ZKM | Media Museum, 18.06.2011–29.01.2012
Wolf Vostell
* 1932 in Leverkusen, † 1998 in Berlin
www.vostell.de

Werk in der Ausstellung:
· Auto-TV-Hochzeit, 1991


Vostell_AutoTVHochzeit

Auto-TV-Hochzeit, 1991

Destruktion ist Leben. Je mehr man lebt, desto mehr geht man seine eigene Destruktion zu Ende.“ (Wolf Vostell)

Das Auto und der Fernseher sind Axiome der Vostell'schen Bildersprache. Beide Gegenstände sind industriell gefertigte Produkte der letzten einhundert Jahre und somit Sinnbild der Zeit, in der wir leben, eine Zeit der Interaktion und Wechselwirkungen, eine Zeit der Massenmedien, der Massenmobilität und der Massenhysterien. 
Vostell, bekannt für Betonskulpturen in Autoform, brachte in dieser sogenannten Ereignisskulptur ein Auto in die Form der Straße. Als „Werkzeug“ diente eine Straßenwalze, die in einem Happening über das Auto rollte. Man meint auf den Fotos das Quietschen und Ächzen des Materials zu hören, das Biegen des Bleches, das Brechen der Federn, das Aufplatzen des Lacks. Auf dem Wrack stehen winzige Fernseher. Wie Blumen wachsen sie aus den Resten des einstigen Gefährts. Zerbrochene Gläser liegen ebenfalls verstreut umher. Die Überreste einer Party, der Hochzeit?
(Florian Szibor)

Abbildung:
Wolf Vostell, Auto-TV-Hochzeit, 1991
Foto: Thomas Goldschmidt
© VG Bild-Kunst, Bonn 2011