Mary Reid Kelley |
geboren in Greenville, US lebt und arbeitet in Saratoga Springs, US „I smell smoke, but seen no fire.“ Dieser Satz eröffnet den Kurzfilm The Queen's English von Mary Reid Kelley. Auf der grauen Fläche des Bildschirms verteilen sich verschiedene Formen: Würfel, gebogene Rohre, Dreiecke - wie von Hand gezeichnet. Eine Frauenstimme ist zu hören, erst kurz danach gibt der Bildschirm auch den Blick auf die sprechende Person frei: Reid Kelley, die Künstlerin selbst, blickt mit gezeichneten Augen, wie in einem Zeichentrickfilm, leicht nach unten, während sie ihren Monolog hält. Auf dem Kopf trägt sie die Haube einer Krankenschwester. Ihre Kleidung besteht aus einem weißen Kittel. Im Hintergrund sieht der Betrachter eine Kulisse, die einem Cartoon zu entstammen scheint: gezeichnete Zelte, mitten durch die Szene führt ein Weg, alles in Schwarz-Weiß gehalten. Wir befinden uns im Ersten Weltkrieg. Reid Kelley erzählt von ihrer Arbeit als Pflegerin in einem Lazarett, eine damals übliche Arbeit für Frauen. „I write their letters for them“, erzählt sie über verwundete Soldaten. [...]
Susanne Lux Katalogauszug fast forward 2. The Power of Motion Media Art Sammlung Goetz Herausgeber: Ingvild Goetz und Stephan Urbaschek Ostfildern, Hatje Cantz, 2010 ![]() Mary Reid Kelley, Sadie, The Saddest Sadist, 2009 1-Kanal-Video (Projektion oder Flachbildschirm), Schwarz-weiß, Ton Edition 6/6 7' 23" |