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Medium Religion / Künstler, Werke / Oreet Ashery
 
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Dancing with Men, 2003

Mit der Erfindung ihres männlichen Alter Ego Marcus Fisher beginnt die in London lebende Künstlerin Oreet Ashery eine visuelle und performative Untersuchung kultureller, religiöser und sexueller Identität. In ihren Interventionen als vorbildlich gekleideter orthodoxer Jude konfrontiert sie ihre säkulare Umgebung mit dem explizit "Anderen" und testet dabei die Grenzen multikultureller und -religiöser Gesellschaften. Über die Konfrontation der jüdisch-orthodoxen Tradition mit ihren eigenen Tabus wie Homosexualität, Transvestismus und Sexualität, beschreibt Ashery gleichzeitig ihre persönliche, "queere" Rückkehr zu ebendieser Tradition Tradition ("Mar-Cus" bedeutet auf hebräisch "Mr. Cunt"). So schildert die Künstlerin das überwältigende Gefühl von Zugehörigkeit, Geschichte und Heimat, welches sie erlebte, als sie gemeinsam mit Hunderten von orthodoxen jüdischen Männern zu den religiösen Feiern des "Lag Baomer" tanzte.

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Oh Jerusalem, 2005

In ihren Performances, Interventionen, Fotografien, Video- und Textarbeiten untersucht Oreet Ashery Fragen kultureller, politischer, religiöser und sexueller Identität. Das Video Oh Jerusalem zeigt die Künstlerin abwechselnd in der stereotypen Kleidung eines arabischen Mannes und eines orthodoxen Juden. Beide scheinen slapstickartig in einem Loop gefangen: Sie setzen sich auf einen Stuhl, spähen durch ein großes Papierrohr und entdecken schließlich unter überschwänglicher Freude Jerusalem. Durch die stetige Beschleunigung der sich wiederholenden Handlungen, die sich auf den gemeinsamen Sehnsuchtsort richten, verschmelzen beide Figuren schließlich zu einer. Unter Bezugnahme auf den klassischen Stummfilm zeichnet Oreet Ashery hier ein tragikomisches Bild des andauernden israelisch-palästinensischen Konflikts.

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Self Portrait as Marcus Fisher 1–5 , 2000

Mit der Erfindung ihres männlichen Alter Ego Marcus Fisher beginnt die in London lebende Künstlerin Oreet Ashery eine visuelle und performative Untersuchung kultureller, religiöser und sexueller Identität. In ihren Interventionen als vorbildlich gekleideter orthodoxer Jude in London, Berlin und Tel Aviv konfrontiert sie ihre säkulare Umgebung mit dem explizit "Anderen" und testet dabei die Grenzen multikultureller und -religiöser Gesellschaften. Über die Konfrontation der jüdisch-orthodoxen Tradition mit ihren eigenen Tabus wie Homosexualität, Transvestismus, und Sexualität beschreibt Ashery gleichzeitig ihre persönliche, "queere" Rückkehr zu ebendieser Tradition – "Mar-Cus" bedeutet auf hebräisch "Mr. Cunt".

Oreet Ashery, * 1966 in Jerusalem (IL), lebt und arbeitet in London (GB)

Oreet Ashery, Dancing with Men, 2003
Video, Farbe, Ton
3 min., Loop
Courtesy Oreet Ashery

Oreet Ashery, Oh Jerusalem, 2005
Video (s/w, ohne Ton)
4 min., Loop
Courtesy Oreet Ashery

Oreet Ashery, Self Portrait as Marcus Fisher 1–5, 2000
5 Fotografien (Inkjet-Print, Original: Polaroid)
101,5 x 80 cm
Foto: Manuel Vason
Courtesy Oreet Ashery