IRWIN |
Corpse of Art, 2003–2004 Das slowenische Künstlerkollektiv IRWIN reflektiert immer wieder die Symbolik und Ästhetik der ost- und westeuropäischen Avantgarden. Ihre Installation Corpse of Art stellt die Aufbahrungssituation von Malewitschs Leiche in seiner Leningrader Wohnung im Mai 1935 nach: aufgebahrt im suprematistischen Sarg, der von Malewitschs Schüler Nikolaj Suetin in Malewitschs Sinne entworfen wurde. IRWIN zeigt über dem Sarg das Schwarze Quadrat allein – und lässt die beiden realistischen Bilder aus Malewitschs Œuvre weg, die in der Originalszene die suprematistische Ikone flankierten. IRWIN radikalisiert und unterläuft so gleichzeitig Malewitschs totalitären Gestaltungsanspruch nicht nur des ganzen Lebens, sondern auch seines eigenen Sterbens. Als Sinnbild für das Scheitern von Malewitschs Utopien des Suprematismus setzt IRWIN ihnen gleichzeitig ein Denkmal und lässt die ausgestellte Leiche Malewitschs über den Tod hinaus zum Medium seiner universalen Ideen werden. IRWIN, gegründet 1983 Dušan Mandic * 1954, Miran Mohar * 1958, Andrej Savski * 1961, Roman Uranjek * 1961, Borut Vogelnik * 1959 IRWIN, Corpse of Art, 2003–2004 Mixed-Media-Installation (Holz, Stoff, Wachs, Haare, Vase, Blumenstrauß) Maße variabel Courtesy Galerija Gregor Podnar, Berlin/Ljubljana Foto: Jesko Hirschfeld, 2007
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