Konrad Balder Schäuffelen |
Abwurfstange, 1990 Neben Veröffentlichungen experimenteller, konkreter und visueller Poesie schuf Konrad Balder Schäuffelen seit den 1960er-Jahren zahlreiche Sprach- und Buchobjekte, audiovisuelle Installationen, Fotografien und Skulpturen. Seine Arbeit Abwurfstange zeigt eine abgeworfene Hirschgeweihstange, versehen mit einem kleinen goldenen Kreuz. Durch einen im Frühjahr stattfindenden Auflösungsprozess an der Spitze des knöchernen Stirnzapfens am Schädel des Hirschs wird das Geweih gelockert und fällt schließlich zu Boden. Schäuffelen knüpft hier an die Legende des heiligen Eustachius an, der römischer Feldherr unter Kaiser Trajan war und zu den vierzehn Nothelfern zählt. Eines Tages erschien ihm ein Hirsch, der ein Kreuz im Geweih trug, woraufhin Eustachius zum christlichen Glauben übertrat. Als Trajans Nachfolger Hadrian von ihm forderte, den römischen Götzen zu opfern, weigerte er sich und starb den Märtyrertod. Konrad Balder Schäuffelen, * 1929 in Ulm (D), lebt und arbeitet in München (D) Konrad Balder Schäuffelen, Abwurfstange, 1990 Hirschgeweihstange, Gold 80 x 40 x 40 cm Courtesy Konrad Balder Schäuffelen, Müchen Foto: Jean-Marie Bottequin
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