Akousmaflore

2008 / Visuell-akustische Installation
Scenocosme (Grégory Lasserre & Anaïs met den Ancxt)

scenocosme

Der interaktive Garten
Akousmaflore ist ein kleiner Garten aus lebenden musikalischen Pflanzen, die auf menschliche Gesten, leichte Berührungen oder Wärme jeweils unterschiedlich mit einem spezifischen Klang, mit einer Art "Pflanzensprache" reagieren. Auch unsere unsichtbare elektrische Aura hat eine Wirkung auf die Pflanzen und regt sie zum "Singen" an: ein Pflanzenkonzert entsteht.

Natur und digitale Technologie gehen ein Bündnis ein
In unserer Kunst kreuzen wir Pflanzen mit digitaler Technologie. Pflanzen besitzen natürliche Sensoren für verschiedene Energieströme. Die digitale Technologie erlaubt es uns, eine Beziehung zwischen Pflanzen und Klängen herzustellen. Wir zeigen die Auswirkungen von zufälligen Datenströmen und pflanzlicher Interaktion. Die Daten verändern sich, während der Betrachter umherwandert und die Installation berührt mit dem Ergebnis eines zufällig entstehenden musikalischen Universums. Gesten und Bewegungen der Besucher rufen Klangeffekte hervor und verändern die Klangtextur.

Ansatz: unsichtbares Design
Kontinuierlich produzieren wir mit unserem Körper in unserer unmittelbaren Umgebung eine nicht spürbare Aura aus Elektrizität und Wärme. In unseren Untersuchungen zur "Gestaltung des Unsichtbaren" versuchen wir das, was wir nicht wahrnehmen können, zu beleben. Wir vermischen Realität und Vorstellungskraft und bieten so ein Erlebnis, das uns dazu anregt, unser Verhältnis zu anderen Lebewesen und Energie zu überdenken. Zimmerpflanzen können eine mehrdeutige Existenz führen, die zwischen einem Dekorationsstück und Lebewesen schwankt. Man sagt, dass "tote Gegenstände" darauf reagieren, wenn ein Mensch ihnen seine Aufmerksamkeit schenkt. Bei Akousmaflore machen Pflanzen uns durch einen Schrei, eine Melodie oder eine akustische Vibration auf ihre Existenz aufmerksam.

Anaïs met den Ancxt (geb. 1981) schloss ihr Studium der Anthropologie an der Universität Lyon ab und studierte an der Ecole Nationale des Beaux Arts in Lyon und an der Ecole Supérieure d'Art et de Design of St Etienne.

Grégory Lasserre (geb. 1976) studierte Informatik und Elektronik und schloss sein Studium mit einem Master in Multimedia ab. Seit 2002 schafft er als Digitalkünstler interaktive Kunst.

Gemeinsam nutzen die beiden die Mittel der Medienkunst, Musik und Architektur, um evolutionäre interaktive Kunst hervorzubringen. Ihre Ausdrucksformen sind vielfältig und laden den Betrachter dazu ein, sich selbst ins Zentrum der kollektiven musikalischen oder choreographischen Performances zu stellen. Ihre Installation gewährt Augenblicke des Zusammenkommens und des Austausches und lässt ihre Betrachter mittels tagtraumähnlicher Erfahrungen, die durch bedeutsame Experimente mit dem Körper stimuliert werden, in angenehme Räume eintauchen - SphèrAléas, Alsos*, Akousmaflore, Ombres incandescentes, Kimapetra.
Seit 2004 wurden ihre Arbeiten bei der BIACS3 - der 3. internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Sevilla, 2008, sowie in vielen Kunstzentren und auf Festivals für digitale Kunst (Via, Exit, Seconde Nature, Mal au Pixel, Scopitone, Arborescence, ACM2007, Streamfest, Share, Kibla Multimedia Center) gezeigt.

· www.scenocosme.com/

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© Foto: Scenocosme

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