Georg E. Schulz

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Die Entwicklung und Anwendung von Darstellungen der Proteinstruktur

Proteinmoleküle bestehen aus ungefähr 5.000 bis 5.000.000 Atomen, die in einer charakteristischen Geometrie miteinander verbunden sind. Die Position und Stabilität der Atome bedingen die Funktion des Proteins, die gewöhnlich verloren geht, wenn mehr als zirka ein Prozent der Atome verändert werden. Proteine können im Elektronenmikroskop sowie durch Röntgenbeugung von Kristallen sichtbar gemacht werden. Anhand der erfassten Rohbilder lässt sich die Position der Atome bestimmen. Alle veröffentlichten Strukturen werden mitsamt den zugrunde liegenden Rohdaten in der internationalen Protein Data Bank gespeichert. Es ist überaus schwierig, die komplexen Geometrien in ein klares Bild zu fassen (z. B. für eine wissenschaftliche Studie). Proteinbilder werden von verschiedenen Seiten seit über 50 Jahren erarbeitet. Mit der Zeit haben sich mehrere anwendungsspezifische Normen durchgesetzt. Wir bewerten und diskutieren, wie brauchbar diese Darstellungen im Einzelnen sind.



Biografie

Georg E. Schulz ist emeritierter Professor am Institut für Organische Chemie und Biochemie an der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg. 1966 promovierte er in Physik und war Post-Doktorant an der University of Yale. Er war Einstein Visiting Fellow am Weizmann Institut in Israel und hatte 1983 den Lehrstuhl für Biochemie an der Universität Freiburg inne. 1993 wurde er mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet. 1998 war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina sowie 2001 Mitglied des Board of Reviewers des Science Magazine. 2007 war er Mitherausgeber des Journal of Molecular Biology.