Ästhetik des Multikosmos

Künstler agieren sowohl im Mikrokosmos der Moleküle und Zellen als auch im vielfach größeren Makrokosmos der menschlichen Erfahrungswelt. Unser Wissen ist durch die wissenschaftliche Erforschung höherer Dimensionen und multipler Paralleluniversen in bislang unvorstellbare Regionen von Raum und Zeit vorgedrungen. Kunst bleibt nicht länger auf das menschliche Maß beschränkt und weist über die Grenzen unseres Planeten, ja sogar unseres Universums hinaus.

Biografie

Joe Davis ist Künstler und Forschungsmitglied am Institut für Biologie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge und  an der Fakultät für Genetik an der Harvard Medical School in Boston. Er erwarb sein B.A. in Creative Arts am Mount Angel College, Oregon, USA. Von 1981 bis 1990 war er Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am MIT Center for Advanced Visual Studies und von 1995 bis 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter im McLuhan Program an der University of Toronto. Seine Forschung beinhaltet die Bereiche der Mikroskopie, Molekularbiologie und der Bioinformatik für die Herstellung von genetischen Datenbanken und neuen biologischen Kunstformen. Davis war an der Herausbildung neuer Bereiche in der Kunst und Molekularbiologie beteiligt und leistete mehrere weithin anerkannte Beiträge für die Search for Extraterrestrial Intelligence (SETI). Zu seinen Werken zählt unter anderem die Arbeit »Earth Sphere« aus dem Jahr 1989, ein Wahrzeichen am Kendall Square in Cambridge.