Das mobile Internet verändert die Arbeitsweisen in unserer digitalen Gesellschaft grundlegend. Angetrieben durch verschiedene Konvergenzprozesse, steht heute nicht mehr allein der Zugriff auf Informationen im Mittelpunkt, sondern die intelligente Einbettung der Benutzerinnen und Benutzer in die soziale und topologische Umgebung der jeweiligen Nutzungsformen. Menschen möchten in der Lage sein, jederzeit und überall miteinander in Kontakt zu treten und permanent so mit ihrer Umgebung zu interagieren, dass sich die individuellen Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer, ihre Gepflogenheiten und Präferenzen und die Umwelt in einem teilautomatischen System aufeinander abgestimmt werden. Weiters rückt neben der reinen Kommunikation auch der Aspekt der Unterhaltung in den Fokus. So gibt es heute den Trend der Entwicklung und Nutzung sogenannten Applikationen beziehungsweise Apps, das heißt kleiner dedizierter Anwendungen, die die jeweiligen Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer befriedigen. Diese Anforderungen führten dazu, dass das traditionelle Internet mit dem Telekommunikationsnetz verschmolz und heutzutage die Mobilkommunikation über die Festnetzkommunikation dominiert. Dieser Artikel reflektiert die vergangenen zwanzig Jahre dieser Entwicklung und versucht einen Ausblick auf die anwendungsgetriebene Mobilkommunikation.

Dienstintegration
Schon seit Jahren gibt es in der Telekommunikationsindustrie Bestrebungen, die zurzeit noch getrennten Netze – Telefonnetz und Internet – auf einer einheitlichen Netzplattform zu integrieren. Der erste Versuch, das sogenannte diensteintegrierte Digitalnetz (ISDN), wurde diesem Anspruch nie gerecht. Da Sprach- und Datennetze historisch gewachsen sind und auf völlig verschiedenen Paradigmen basieren, ist der Migrationprozess dieser beiden Netztechnologien im Netzzugangsbereich sowohl theoretisch als auch praktisch noch nicht abgeschlossen. Dieser Prozess beruht auf zwei grundsätzlichen Netzphilosophien, einerseits der Leitungsvermittlung und andererseits der Paketvermittlung, wobei sich beide durch unterschiedliche Vor- und Nachteile auszeichnen.
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[Katalogauszug: CAR CULTURE. Medien der Mobilität]

Be Part Of, 2011
Nikolas Brückmann, Alexei Matveev, Yuriy Matveev