gegründet 1968 in San Francisco von Chip Lord und Doug Michels, aufgelöst 1978
Chip Lord, * 1944 in den USA
Doug Michels, * 1943 in Seattle, Washington (USA),  2003 in Eden Bay (Australia)

Werke in der Ausstellung:
· Cadillac Ranch, 1974
· Cadillac Ranch Show und Media Burn, 1975




Das konzeptuell arbeitende, amerikanische Künstlerkollektiv Ant Farm erregte zwischen 1968 und 1978 mit spektakulären Architekturentwürfen und gesellschaftskritischen Medienevents breite Aufmerksamkeit. 1974 versenkten die Künstler im texanischen Wüstenboden zehn Cadillacs der Baujahre 1949 bis 1964 kopfüber in einer Reihe mit gleichem Abstand zueinander in identischen geometrischen Vertiefungen. Etwa 100 Meter von der Route 66 entfernt, wurde die beerdigte Modellreihe von ihren Schöpfern in einem späteren Film karikierend als „Attraktion am Straßenrand“ beworben, die sich wie ein modernes Stonehenge vor dem weiten Himmel einer kargen Landschaft abzeichnet. Die Hinterteile der immobilen und dem Verfall preisgegebenen Cadillacs treten wie Architekturen in der Wüste hervor. Cadillac Ranch ist eine kritikreiche Hommage an die faszinierende Anziehungskraft eines verschwenderischen Nachkriegsdesigns des zunehmend opulenter gestalteten Cadillacs, der in einer Automobil- und Konsumkultur wie kein anderes Fahrzeug den American Dream verkörpert.
(Martin Hartung)