Götz Dipper |
1966, Stuttgart
Lebt und arbeitet in Karlsruhe Werk in der Ausstellung · Car Memo, 2011 Car Memo, 2011 Die interaktive Klanginstallation Car Memo greift die verschiedensten Geräusche auf, die von einem Auto erzeugt werden können, und benutzt diese als Spielmaterial für ein akustisches Memoryspiel. Ähnlich wie in der konkreten Musik werden hier Alltagsgeräusche gleichsam zu Klangobjekten. Die Mehrzahl der verwendeten Geräusche hat einen erzählerischen Gehalt, der zwar durch ihre kurze Dauer begrenzt wird, aber dennoch deutlich wahrgenommen werden kann: Man hört beispielsweise, wie ein Motor gestartet wird, wie ein Auto wegfährt oder sich nähert, wie jemand hupt oder bremst. Die Museumsbesucher können sich allerdings beim Spielen nicht allein an der „Erzählung“ orientieren, denn es gibt auch unterschiedliche Geräusche mit gleichem Inhalt (z. B. unterschiedliche Bremsgeräusche). Hier werden die Besucher dazu angeregt, ihre Aufmerksamkeit auf den Klangcharakter selbst zu richten, um die Geräusche unterscheiden zu können. Dadurch rückt wiederum die musikalische Qualität der Geräusche in den Vordergrund und Car Memo wird zu einem „Gehörbildungsspiel“ für konkrete Klänge. Quasi als Nebenprodukt erzeugen die Besucher beim Spielen kleine Klangcollagen, zu deren Entstehung algorithmische Elemente in Form der Spielregeln beitragen. (Götz Dipper) Abbildung:
Götz Dipper, Car Memo, 2011 Foto © ZKM | Karlsruhe, Fotos: Anatole Serexhe |