susigames fordern die gängigen Videospielstandards heraus und brechen mit einer Generation von konsumbereiten, „ready-made“ Jump’n’Run Spielen. Spielformate, die reale Umgebung mit virtuellen Elementen verbinden werden als „pervasive games“ bezeichnet. EdgeBomber ist eine solche „pervasive gaming“ Installation, in der die Spielweltgenerierung ein aktiver Bestandteil des Spiels ist. Der Betrachter wird zum Nutzer, indem er die Spielregeln selbst setzt. Mit schwarzem Klebeband gestalten die EdgeBomber Spieler auf weißem Hintergrund, in der realen Welt, die Plattformen, auf denen sich Ozkar, der Held des Spiel, gegen die Angriffe der teuflischen Wurst und Hubert dem Stuhl zur Wehr setzen muss, um die schöne Eisprinzessin Suezee zu retten. Über ein Kamerasystem wird die Klebstreifenkonfiguration erfasst und von einem Computer in eine aufbereitete Spielszene hineingerechnet. Das reale Bild an der Wand, vom Besucher gestaltet, und die virtuelle Welt des Spiels werden zusammengeführt, durch gegenseitige Rückkopplung verknüpft und wieder an die Wand projiziert. Reale Spielfläche und künstliche Realität verschmelzen zu einem Spiel in „augmented reality“ (erweiterter Realität) und es entsteht eine Mischwelt, die einerseits durch Interaktion dynamisch beeinflusst, andererseits ganz im Sinne eines zweidimensionalen Aktionspiels gespielt werden kann. Mithilfe eines Magiccodes, den der Besucher in der Ausstellung bekommt, kann er sein Level im Internet nochmals spielen.
susigames (gegr. 2003) ist ein freies game-art Label und derzeit als assozierte Künstlergruppe am ZKM | Karlsruhe tätig. Die Gruppe besteht aus 5 Personen mit verschiedensten Tätigkeitsfeldern, darunter Medienkunst, Robotik, Illustration und Computergrafik. Ihr Ziel ist es, künstlerische und alternative Werke im und mit dem Medium des Videospiels und dessen Derivaten zu entwickeln.
Foto: susigames
susigames, EdgeBomber, 2006, interaktive Gaming-Installation, Leihgabe der Künstler